Authentische Marke statt Stellenanzeige: Employer Branding im digitalen Zeitalter
Wer aktuell auf der Suche nach qualifizierten Fachkräften ist, weiß: Einfach ist anders.
Denn es scheint, als wäre es völlig egal, auf wie vielen Jobportalen man die offenen Stellen ausschreibt, wie sehr man versucht, über LinkedIn und Meta auf sich als Unternehmen aufmerksam zu machen – von Bewerbungen fehlt jede Spur.
So umkämpft wie aktuell war der Arbeitsmarkt kaum jemals zuvor. Was aber nicht heißt, dass es keine potenziellen Bewerber gibt. Grund dafür, dass manche Unternehmen augenscheinlich „mehr Glück“ bei der Bewerbersuche haben als andere, ist vor allem eines: Die sogenannte Arbeitgebermarke. Sie beschreibt, wie ein Unternehmen als Arbeitgeber wahrgenommen wird und macht dessen Werte, die Kultur und die Identität sichtbar.
Warum ist eine attraktive Arbeitgebermarke wichtig? Die neuen Anforderungen im War for Talents – darum ist eine attraktive Arbeitgebermarke heute wichtig
Um im „War for Talents“ erfolgreich zu sein, muss ein Unternehmen die Bedürfnisse und Erwartungen junger, talentierter Arbeitskräfte grundlegenden verstehen – und darauf eingehen. Einfach nur mehr Gehalt als die Konkurrenzunternehmen zu bieten, hat vielleicht früher geklappt, doch heute reicht das bei Weitem nicht mehr aus. Die Arbeitnehmer:innen heute legen stattdessen sehr viel mehr Wert auf ein attraktives Arbeitsumfeld, eine moderne und tolerante Unternehmenskultur, ein soziales Engagement des Arbeitgebers – und dass ein Unternehmen die individuelle Work-Life-Balance seiner Mitarbeiter:innen im Blick behält und unterstützt.
All das muss mithilfe einer konsequenten Arbeitgebermarke kommuniziert werden. Ist sie klar, ehrlich und sympathisch, kann sie potentielle Arbeitnehmer:innen leicht überzeugen. Und gleichzeitig das Team stärken: die Arbeitgebermarke hat weiterhin auch Auswirkungen auf die Identifikation der bereits eingestellten Mitarbeiter:innen mit dem Unternehmen und seinen Zielen. Das sorgt für mehr Verbundenheit und letztendlich zu mehr Zufriedenheit.
Was macht eine gute Arbeitgebermarke aus? Oberste Regel: absolut authentisch bleiben!
Eine starke Arbeitgebermarke setzt ein Unternehmen von der Konkurrenz ab und zeigt potenziellen Bewerber:innen, was das Unternehmen aus- und besonders macht. Diese herausstechenden Eigenschaften und Werte werden auch als „Employer Value Proposition“ bezeichnet. Werden diese klar und ehrlich kommuniziert, können Bewerber:innen sich schnell und einfach ein Bild machen, abwägen, wie gut sie selbst dazu passen und sich letztendlich dafür begeistern.
Grundlegend und besonders wichtig ist deshalb, dass die Arbeitgebermarke authentisch und ehrlich ist und die tatsächliche Unternehmenskultur widerspiegelt.
Wie können Sie eine attraktive Arbeitgebermarke entwickeln? Grundlegende Analyse, durchdachte Strategie, gezielte Steuerung – so entwickeln Sie eine attraktive Arbeitgebermarke!
Die Entwicklung einer modernen und nachhaltigen Arbeitgebermarke beginnt mit der Analyse des Unternehmens und seiner Mitarbeiter, um dessen Stärken und Einzigartigkeiten herauszuarbeiten. Basierend darauf werden bestimmte Werte definiert, die vermittelt werden sollen, sowie die Zielsetzung der Arbeitgebermarke festgelegt. Wichtig ist es, die Zielgruppen über verschiedene Kanäle anzusprechen und dabei individuelle Kommunikationsrichtlinien zu beachten. Eine ansprechende Karriereseite sowie eine Präsenz auf Social-Media-Plattformen und Karriereportalen sind dabei unerlässlich, um die Marke gezielt zu steuern. Unternehmen sollten auch ihre Mitarbeitenden einbeziehen und sie – im besten Fall – zu Markenbotschafter:innen machen. Dazu können Employer-Branding-Workshops, Fortbildungsmaßnahmen und Vermittlungsprämien genutzt werden.
Bitte vergessen Sie nicht, dass Employer Branding eine Marketingstrategie ist, die darauf abzielt, die Arbeitgebermarke zu stärken und das Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber zu positionieren. Eine langfristige, ganzheitliche Herangehensweise ist enorm wichtig, um die Wirkung zu maximieren und die Arbeitgebermarke nachhaltig zu entwickeln.
War das zu schnell? Keine Sorge! Wir haben das alles noch einmal kurz und knapp in unsere Top 5 Schritte zur Entwicklung Ihrer Arbeitgebermarke zusammengefasst:
1. Was sind Ihre Werte?
Um eine starke Arbeitgebermarke aufzubauen, sollten Marketing-Expert:innen zuerst das Werteversprechen Ihres Unternehmens für potenzielle Mitarbeiter:innen definieren. Wofür steht Ihr Unternehmen als Arbeitgeber und welche Erwartungen können Ihre Bewerber:innen haben?
Es ist wichtig, dass die Botschaften, die Ihr Unternehmen vermittelt, zu diesem Wertversprechen passen. Dabei empfehlen wir, sich auf die wichtigsten und authentischsten Alleinstellungsmerkmale zu konzentrieren.
2. Wer ist Ihre Zielgruppe?
Eine zielgruppenspezifische Employer-Branding-Strategie ist der Schlüssel zum Erfolg. Um Ihre Zielgruppen besser kennenzulernen und ein besseres Verständnis für ihre Bedürfnisse und Interessen zu entwickeln, sollten Sie eine möglichst genaue Zielgruppenanalyse durchführen. Wie ticken Ihre potentiellen Mitarbeiter:innen? Was ist ihnen wichtig? Welche Ansprüche haben sie an ihr berufliches aber auch an ihr privates Leben?
3. Was ist Ihre Employee-Value-Proposition?
Sobald das Marketing-Team das Wertversprechen Ihres Unternehmens festgelegt hat, ist es an der Zeit herauszufinden, was Ihr Unternehmen einzigartig macht. Hierbei sollten verschiedene Aspekte berücksichtigt werden: Ihre Unternehmenskultur und -werte, die Gehaltsmöglichkeiten, Benefits, flexible Arbeitszeitmodelle, Entwicklungs- und Karrieremöglichkeiten, aufregende Projekte und innovative Produkte oder Dienstleistungen. Durch die Betonung der Punkte, die für Ihre Zielgruppe interessant sind, können Marketing-Expert:innen Ihr Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber positionieren und potenzielle Bewerber:innen auf Ihr Unternehmen aufmerksam machen.
4. Was ist Ihr Arbeitgeberslogan und Ihre Kernbotschaft?
Im nächsten Schritt geht es darum, einen knackigen Slogan oder Claim zu entwickeln, der Ihre Arbeitgebermarke auf den Punkt bringt und die Stärken und Besonderheiten Ihres Unternehmens hervorhebt. Dieser Slogan sollte möglichst kurz und einprägsam sein, um in der Kommunikation mit potenziellen Bewerber:innen und anderen Zielgruppen schnell vermittelt werden zu können. Darüber hinaus sollten auch die wichtigsten Kernbotschaften festgehalten werden, die Ihr Unternehmen als Arbeitgeber beschreiben und die in der weiteren Kommunikation genutzt werden können. Diese Kernbotschaften sollten das Wertversprechen Ihres Unternehmens und seine Einzigartigkeit verdeutlichen.
5. Welche Kanäle sollten Sie nutzen?
Die Wahl der Kanäle für die Maßnahmen sollte auch auf Basis der Zielgruppenanalyse getroffen werden. Wichtige Fragen dabei sind, wo sich Ihre Zielgruppen digital aufhalten und ob Offline-Angebote wie Karrieremessen noch relevant sind.
6. Let’s go!
Nach der Analysephase geht es ans Eingemachte. Sie sollten nun überzeugende Maßnahmen entwickeln und in einen stimmigen Kommunikationsplan integrieren. Seien Sie kreativ und denken Sie auch an neue Content-Formate. Wie wären beispielsweise Mitarbeitervideos, ein Unternehmenspodcasts oder interaktive Website-Inhalte?